TARA - Om tare tuttare ture soha

„Tara“ ist ein weiblicher Buddha, ein voll erleuchtetes Wesen, das sich für das Wohlergehen aller engagiert. Im Hinduismus und Buddhismus wird sie gleichermaßen von Männern und Frauen verehrt, vergleichbar mit der Gottesmutter Maria in unserem Kulturkreis.


Ihr Name bedeutet „Stern“, „die, die hinüberbringt“, aber auch „die Befreierin“.

In allen Geschichten über sie geht es um ein Gelübde, das sie abgelegt hat:

 

Als Prinzessin "Mondengleiche Weisheit" (tibetisch Yeshe Dawa) hatte die spätere Tara durch Sammlung und Einsicht die Stufe erlangt, wo sie ihre zukünftige Wiedergeburt wählen konnte. Ein Mönchsfreund beglückwünschte sie zu ihrem spirituellen Erfolg und meinte, nun könne sie sich ja endlich als Mann inkarnieren und so Erleuchtung erreichen. Prinzessin Yeshe Dawa bedankte sich bei dem Mönch und legte dann folgendes Gelübde ab: "Von nun an bis zur vollen Erleuchtung werde ich mich nur als Frau inkarnieren und als Frau Erleuchtung erreichen, als Vorbild und Inspiration für Frauen."

 

Später erhielt Yeshe Dawa dann den Namen Tara, die Befreierin, das sie durch ihr Wirken unendlich viele Wesen auf dem Weg zur Erleuchtung inspiriert und begleitet hatte. Arya Tara, die edle Befreierin, die freie Frau, die Erleuchtete, ist heute für viele Frauen aus dem Westen zu einer großen Inspiration auf dem Weg geworden, ein kraftvolles Symbol dafür, dass Frau sein und frei sein nicht im Widerspruch zueinander stehen sondern allen Frauen möglich ist.

 

Möge sie die alle dazu inspirieren, ihre innere Weisheit zu erkennen und aus ihr heraus zu leben. Möge sie Männern wie Frauen helfen ihr Frauenbild zu klären und Achtung und Respekt für Frauen und das, was sie tun und sagen zu entwickeln.“
(zit. Aus „die grüne Tara – weibliche Weisheit“, Lama Thubten Yeshe, München 2009)